Internationale Forschung am Europagymnasium Kerpen
01/11/2022
2014 brachen Prof. Dr. Rödel vom Naturkundemuseum Berlin und Dr. Spieler (Lehrer am Europagymnasium Kerpen) zu einer Forschungsreise in die Elfenbeinküste in Westafrika auf. Ziel war es, eine mögliche Veränderung der Amphibiengesellschaft im Savannenlebensraum des größten, westafrikanischen Nationalparks, dem Comoé Park, festzustellen, nachdem dort aufgrund mehrere Bürgerkriege Großsäuger wie Antilopen und Büffel sehr selten geworden waren. Allgemein sollte damit die Frage untersucht werden, ob sich das starke Schrumpfen einer zentralen Tiergruppe auf das gesamte Ökosystem auswirkt. Die ersten Untersuchungsergebnisse waren alarmierend und riefen internationales Interesse hervor. Daher konnte der engagierte, junge Wissenschaftler Guillaume Demare aus Frankreich gewonnen werden, der dieses Thema für seine Doktorarbeit weiter ausbauen wollte.
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„Derartige Forschung braucht viel Zeit, ist kostenintensiv und benötigt zahlreiche Daten aus früheren Zeiten vor der Störung,“ so Prof. Rödel. Glücklicherweise waren durch die früheren Forschungen von Prof. Dr. Rödel, Dr. Spieler und Dr. Grabow solche Daten vorhanden. G. Demare reiste mehrere Jahre in die Forschungsstation im Comoé Park, sammelte Daten, wertete diese in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rödel und Dr. Spieler aus und schrieb die Ergebnisse zusammen. Es stellte sich heraus, dass die Artenvielfalt der Froschlurche insgesamt deutlich abgenommen hat. Einige Arten haben von dem Wandel profitiert und sind häufiger geworden, andere Arten sind seltener geworden oder sind ganz verschwunden.
Vor wenigen Tagen erhielten die beteiligten Wissenschaftler dann die Nachricht von der wissenschaftlichen Zeitschrift Global Change Biology, einer der renomiertesten ihres Faches, dass der Beitrag: "Savanna Vegetation Increase Triggers Freshwater Community Shifts" zur Veröffentlichung angenommen wurde. Damit stehen die Ergebnisse der Untersuchung für Diskussionen in der Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung.
Derartige Forschung wäre aber ohne die aktive Hilfe der lokalen Mitarbeiter in der Elfenbeinküste undenkbar. Daher gilt auch Ihnen unser aufrichtigster Dank.