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Klartext für kluge Köpfe – Schulwettbewerb von „Jugend debattiert“ am Gymnasium Kerpen begeistert Publikum

03/02/2025

Finalrunde: Sollen Zoos in Deutschland verboten werden?

Am 30. Januar verwandelte sich unsere Schule in eine Bühne für Wortgewandtheit, kritisches Denken und rhetorisches Geschick. Etwa ein Dutzend Schülerinnen und Schüler, die sich zuvor in Klassenwettbewerben qualifiziert hatten, traten beim diesjährigen Schulentscheid von Jugend debattiert gegeneinander an. Die Veranstaltung erwies sich als Paradebeispiel für die Kunst des fairen Diskurses – ein Format, das in Zeiten schriller Schlagzeilen und hitziger Online-Debatten mehr denn je gebraucht wird.

Vorrunde: Der Streit um Gruppen- und Einzelleistungen

In der ersten Runde des Wettbewerbs hieß es, Position zu einem aktuellen Thema zu beziehen: „Sollen Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen stärker bewertet werden?“ Die Teilnehmenden legten hier mit feuriger Leidenschaft und scharfsinnigen Argumenten los.

Die Befürworter betonten die Bedeutung von Teamfähigkeit, die gerade im Berufsleben immer stärker gefragt sei. Nur gemeinsam sei man stark, so das Fazit eines Redners, der darauf hinwies, dass Projekte nur durch die Kooperation vieler Menschen gelingen könnten und auch im späteren Arbeitsleben wichtig seien. Demgegenüber standen die Stimmen, die auf die Gefahr von „Trittbrettfahrern“ hinwiesen – jener Neigung, dass Einzelne in Gruppen von den Leistungen anderer profitieren könnten, ohne selbst einen Beitrag zu leisten.

Finale: Sollen Zoos in Deutschland verboten werden?

Nach einer spannenden Vorrunde standen schließlich vier Finalisten fest: Lara Podkowik, Lea Langemann, Leon Chowdhry und Tom Morgan. Sie mussten sich nun einer ethischen und ökologischen Frage stellen, die nicht nur Tierliebhaber bewegt: „Sollen Zoos in Deutschland verboten werden?“

Mit eindringlicher Sachkenntnis und emotionalem Tiefgang präsentierten die Debattierenden ihre Positionen. Die Argumente der Pro-Seite waren geprägt von der Überzeugung, dass Tiere in Zoos ihres natürlichen Lebensraumes beraubt würden und oft unter psychischem Stress litten.

Dem entgegneten die Gegner des Verbots mit pragmatischen und wissenschaftlich fundierten Argumenten. Zoos, so die Debattierenden, seien nicht nur Orte der Erholung und Bildung, sondern spielten auch eine Schlüsselrolle im Artenschutz. Gerade bedrohte Tierarten könnten in kontrollierten Umgebungen vor dem Aussterben bewahrt und später ausgewildert werden.

Eine Jury mit dem Blick fürs Detail

Die Finalrunde war an Spannung kaum zu überbieten. Die Jury, bestehend aus freiwillig helfenden Oberstufenschüler:innen, hatte es nicht leicht. Mit analytischem Blick bewerteten sie Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft der Rednerinnen und Redner. Auch zahlreiche Gäste, darunter Lehrer:innen und Mitschüler:innen, verfolgten die Debatten mit großem Interesse.

Ein Gewinn für alle Beteiligten

Am Ende der Veranstaltung war klar: Bei „Jugend debattiert“ gibt es keine Verlierer. Das Projekt fördert nicht nur rhetorische Fertigkeiten, sondern auch die Fähigkeit, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen und sachlich zu diskutieren. „Jugend debattiert“ leistet damit einen wertvollen Beitrag zur demokratischen Kultur und stärkt Kompetenzen, die weit über den schulischen Alltag hinaus von Bedeutung sind.

Lea Langemann und Tom Morgan werden unsere Schule beim Regionalwettbewerb am 27. Februar in Langewehe vertreten. Wir drücken euch fest die Daumen!

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