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Mit Erasmus+ in Valencia

25/11/2024

AI, AR, VR, PBL? – Was sich hinter den Abkürzungen verbirgt und was das mit Erasmus zu tun hat

In der letzten Woche besuchten Herr Eßer und Herr Kemper die Europass-Teacher-Academy in Valencia, um mehr über die aktuellen Entwicklungen in der Bildung zu erfahren. Gemeinsam mit anderen Kursteilnehmer:innen aus zahlreichen europäischen Ländern haben sie viel Neues gelernt, von dem auch unsere Schule profitieren wird.

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Es ist Montagmorgen in Valencia. Die warme Herbstsonne scheint durch die Fenster des Seminarraums, als sich Lehrkräfte aus ganz Europa zu ihrer ersten Fortbildungssitzung versammeln. Die Stimmung ist erwartungsvoll: Für Herrn Eßer steht die Einführung in das projektbasierte Lernen (PBL) auf dem Programm: Was ist PBL und wie unterscheidet es sich von anderen Methoden? Schon hier wird klar, welches Potenzial diese Methode für einen motivierenden und schülerzentrierten Unterricht bietet. Währenddessen werden in Herrn Kempers Kurs innovative Ansätze zur Integration von Künstlicher Intelligenz (AI), Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in den Unterricht vorgestellt. Diese Technologien bieten nicht nur spannende Möglichkeiten, den Lernprozess zu bereichern, sondern sind auch als Zukunftstechnologien ein logischer Bestandteil zeitgemäßen Lehrens.

Am Dienstag widmen wir uns den Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Kreativität, kritisches Denken, Zusammenarbeit und Problemlösungsfähigkeiten stehen im Mittelpunkt – alles Fähigkeiten, die PBL auf natürliche Weise fördert. In Gruppen wird diskutiert, wie sich PBL von klassischen Projekten unterscheidet und welche Rolle Lehrkräfte als Moderatoren des Lernprozesses spielen. Zeitgleich erkundet die andere Gruppe die Möglichkeiten von 3D-Druckern und AR-Brillen. Eine mehrstündige Stadtführung durch Valencia ermöglicht uns am Nachmittag, die Stadt aus einer historischen Perspektive zu betrachten und dabei außerschulische Lernorte der Stadt kennen zu lernen.

Der Mittwoch ist ein praktischer Tag: Herr Kemper entdeckt die Flora und Fauna Valencias auf spielerische Weise, indem er app-gestützt Pflanzen bestimmt und Ansätze erprobt, wie solche Tools für den Unterricht nutzbar gemacht werden können. Im Kursraum der Akademie lernt Herr Eßer alte und neue Methoden kennen, sodass Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden können, inspirierende „Driving Questions“ zu entwickeln. Exemplarisch beschäftigt sich Herr Eßer mit dem Fach Geschichte. Ob hieraus bald ein Projektkurs entsteht…?

Am Donnerstag präsentiert Herr Eßers Kurs die PBL-Pläne. Die Vielfalt der Themen ist in in einem solchen internationalen Umfeld beeindruckend: von der Gestaltung nachhaltiger Projekte zum Umgang mit Wasser (Portugal), über Projekte zur Verknüpfung von Mathematik und der realen Welt (Kroatien) bis hin zum projektbasierten Lernen von Soft Skills (Niederlande). Jedes Team hat nicht nur ein konkretes Unterrichtskonzept, sondern auch kreative Bewertungsmethoden erarbeitet, die sowohl den Lernprozess als auch das Endprodukt berücksichtigen. Besonders inspirierend war der Austausch mit Kolleg:innen, die bereits PBL-Erfahrungen gesammelt haben und hilfreiche Tipps gaben. Richtiges Prompting, der Einsatz von KI für individualisiertes Lernen, KI-Unterstützung bei der Erstellung von Präsentationen und vieles mehr runden das andere Kursangebot ab.

Der Freitag ist ein besonderer Höhepunkt: Gemeinsam besuchen wir eine Schule in Valencia, die bereits umfassend mit der PBL-Methode arbeitet. Die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) stehen dabei im Vordergrund. Das passt hervorragend zu unserer neuen Projektzeit 7, die ab dem kommenden Halbjahr genau dieses Feld bearbeiten wird. Vor Ort werden uns verschiedene Endprodukte von Schüler:innen präsentiert, darunter beeindruckende Modelle eines nachhaltigen Stadtviertels, kreative Lösungen zur Sensibilisierung für den Wasser- und Energieverbrauch sowie den Schutz vor Hitze – Hier wird an möglichen Lösungen auf lokale Probleme gearbeitet. So konnten wir die Synergieeffekte beider Kurse hautnah miterleben. Der Besuch zeigt uns, wie effektiv PBL Schüler:innen in ihrer Eigenständigkeit und ihrem Lernen fördern kann. Gleichzeitig nehmen wir viele praktische Ideen mit, wie man PBL in den Schulalltag integriert.

Der letzte Nachmittag steht ganz im Zeichen des Abschlusses. Nach einer gemeinsamen Reflexion und dem Erhalt unserer Zertifikate lassen wir die Woche bei einem abschließenden Tapas-Essen ausklingen. Ein schöner Nebeneffekt des Kurses: Unsere Kolleg:innen sowie unsere Schüler:innen dürfen sich auf spannende, neue europäische Partnerschaften freuen, die Kerpen mit dem europäischen Ausland noch weiter vernetzen, sodass interkulturelles Lernen auch weiterhin ein fester Bestandteil unserer Schulgemeinschaft sein wird.

Zurück an der Schule ist eines sicher: Unsere Schüler:innen können künftig interessante Projekte erwarten, bei denen sie ihre Kreativität und Problemlösekompetenz unter Beweis stellen können. Valencia hat uns nicht nur neues Wissen vermittelt, sondern auch neue Motivation, unseren Unterricht innovativ und zeitgemäß zu gestalten.

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