Rückblick Europawoche: Zeitzeugen des Kriegs im ehemaligen Jugoslawien erzählen ihre Geschichte
15/05/2024
Wir alle besitzen eine Stimme und manchmal geht diese in der Menge unter. Deswegen ist es umso wichtiger, Menschen eine laute Stimme zu geben, die unser Wissen erweitern können. Denn als ich damals zum ersten Mal die Interviews mit den Zeitzeugen des Balkankriegs (aus Bosnien) geführt habe, war mir gar nicht bewusst, wie sehr mich dieses Thema geprägt hat. Noch Tage später verfolgte mich der ständige Gedanke: „Das ist die Realität, das ist keine erfundene Geschichte”. Mir wurde klar, wie wichtig es ist, ein offenes Ohr zu haben. Wir sollten unsere Mitmenschen kennenlernen, anstatt aneinander vorbeizuleben.
Aus diesem Grund entstand die Idee, die Interviews nicht nur in Form eines Magazins zu teilen, sondern sie in Person in die Schule zu bringen. Das Ziel: eine Wissenslücke in der europäischen Kriegsgeschichte schließen.
Viele von uns kennen das Srebrenica Massaker gar nicht oder besitzen nur Halbwissen über die Thematik Balkankrieg. Doch Wissen hat keine Grenzen, jede Möglichkeit für eine Weiterbildung sollte genutzt werden. Durch die in der Europawoche stattgefundene Veranstaltung haben Schüler/innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 (insgesamt vier Klassen) einen kleinen Einblick in die Geschichte des Srebrenica Massakers erhalten und konnten ihre Fragen an die Zeitzeugen richten, die durch ihre selbst erlebten Erfahrungen eine neue Perspektive geöffnet haben. Eine, die man durch das einfache Lesen von Texten nie hätte kriegen können.
Ich bin deswegen unglaublich dankbar dafür, dass die zwei Zeitzeugen Osmic Nedzad, welcher Srebrenica von Anfang bis Ende überlebt hat und Aisa Burnic, welche zu Beginn des Genozids elf Jahre alt war und ihren Vater durch diese Gräueltaten verloren hat, hier gehabt zu haben. Genauso dankbar bin ich für Mustafa Burnic, Vorsitzender der Bosnischen Muslime in NRW, welcher durch eine umfangreiche Präsentation jeden einzelnen im Raum zum Nachdenken animiert hat. Auch einen großen Dank an Herrn Strucken-Bathke, der mir bei der ganzen Planung und Organisation zur Seite stand!
Text / Fotos: Oumaima El-Akrouche
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