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Sie lassen Steine lebendig werden – Kerpener Lateiner:innen in Rom (07.06.2023–10.06.2023)

10/06/2023

Sprechende Steine? Eine Gruppe von Latein-Schüler:innen unserer Schule machte es möglich. Mit lateinischen Originaltexten von Menschen, die vor ungefähr 2.000 Jahren in Rom lebten, erkundeten sie vom 7. bis zum 10. Juni 2023 die „ewige Stadt“. Begleitet von Sonnenschein und gestärkt von den Genüssen der italienischen Küche las der Q1-Lateinkurs an den Originalschauplätzen, was die Römer:innen vor so vielen Jahren bestürzte, bewegte, begeisterte.

Klar, man kann das Colosseum, die weit verstreuten Ruinen des Forum Romanum oder die Reste der Villen auf dem Palatin-Hügel phantasielos als „große Steinhaufen“ betrachten. Und doch steckt so viel mehr dahinter, wie uns die lateinischen Texte als Botschaften aus der Vergangenheit verraten. Durch die Schüler:innen kehrten die Erfahrungen, Ängste, Hoffnungen und Nöte, die wir aus den Texten erschließen, zwei Jahrtausende später zu ihrem Ursprung zurück. So hauchten Kerpener Lateiner:innen dem weiten Rund des Colosseums, den Hallen und Tempeln des Forum, den Palästen von „Palatin Hill“ und vielen weiteren Überresten der alten Römer wieder Leben ein.

Rom oder New York – Hauptsache Weltstadt!

Unter dem Motto „Leben in einem Schmelztiegel der Kulturen damals und heute – Gewinn und Herausforderung“ tauchte der Lateinkurs in die faszinierenden Tiefen einer alten Welt ein, die aber gar nicht so weit von uns weg ist, wie manche meinen:

  • Der Ort, „an dem du leicht jede Art von Mensch finden kannst.“ – Manhattan, 2023?
  • Die Stadt, „in der Menschen mit Ehrgeiz unbegrenzte Möglichkeiten haben, ihre eigene Leistung zu zeigen.“ – The American Dream?
  • Nix da, so beschreiben der Dichter Plautus und der Philosoph Seneca ihre „Roma“ in der Antike.

Eine Stadt, die einmal als kleines Dorf anfing und heute von uns als ewige Metropole bestaunt wird. Der Ort, an dem Menschenmassen aus allen Ecken der damals bekannten Welt zusammenkamen, um dort ihr ein besseres Leben zu finden und irgendwie am Luxus teilzuhaben. Ein „melting pot“ (Schmelztiegel) unterschiedlicher Kulturen und Einflüsse, in dem große Chancen und mächtige Herausforderungen, heiterer Freizeitspaß und brutaler Überlebenskampf, wegweisende Bürgerrechte und menschenunwürdige Sklaverei, große Politik und selbstsüchtige Geschäfte, sehnsüchtige Hoffnungen und schwere Nöte, steiler Aufstieg und tiefer Fall, prahlerischer Luxus und bittere Armut auf wenigen Quadratmetern zusammenkamen. Rom – so anders und doch häufig so ähnlich.

Die Lateinschüler:innen haben diese alten und doch nicht fremden Welten in situ (vor Ort) erschließen, vergleichen, hinterfragen können und dadurch an einem wunderschönen Ort Erfahrungen gemacht, die noch lange in Erinnerung bleiben und faszinieren werden – wie das Erbe der Bewohner der „ewigen Stadt“.

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