Viel mehr als nur Ruinen – Kerpener Lateiner:innen in Rom
12/05/2024
08. bis 11. Mai 2024
Mit lateinischen Originaltexten von Menschen, die vor langer Zeit in Rom lebten, erkundeten die Schüler:innen des Lateinkurses aus der Q1 in der Europawoche vom 08. bis zum 11. Mai 2024 die „ewige Stadt“. Begleitet von Sonnenschein und den Genüssen der italienischen Küche las der Lateinkurs an den Originalschauplätzen, was sich vor ungefähr 2.000 Jahren an diesem Ort ereignet hatte. Und das ist spannender gewesen, als man denkt: es ging unter anderem um Kämpfe, Götter und die Liebe.
Klar, man kann das Colosseum, die weit verstreuten Ruinen des Forum Romanum oder die Reste der Villen auf dem Palatin-Hügel phantasielos als „große Steinhaufen“ betrachten. Aber es steckt so viel mehr dahinter, wie uns die lateinischen Texte als Botschaften aus der Vergangenheit verraten. Die Schüler:innen lernten, wie die Römer dort gelebt haben, wo die Wohlhabenden lebten und wo die Armen sich selbst verkauften. So hauchten die Kerpener Lateiner:innen den Überbleibseln der Werke von Caesar, Augustus und vielen weiteren Herrschern und Überresten der alten Römer wieder Leben ein.
Unter dem Motto „Leben in einem Schmelztiegel der Kulturen damals und heute – Gewinn und Herausforderung“ tauchte der Lateinkurs in die faszinierenden Tiefen einer alten Welt ein, die aber gar nicht so weit von uns weg ist, wie manche meinen:
Der Ort, „an dem du leicht jede Art von Mensch finden kannst.“ – Manhattan, 2024?
Die Stadt, „in der Menschen mit Ehrgeiz unbegrenzte Möglichkeiten haben, ihre eigene Leistung zu zeigen.“ – The American Dream?
Falsch gedacht. Denn so beschreiben der Dichter Plautus und der Philosoph Seneca ihre „Roma“ in der Antike.
Eine Stadt, die einmal als kleines Dorf anfing, in der Legende gegründet von zwei Brüdern, die von einer Wölfin aufgezogen wurden, bestaunten wir heute als "ewige Metropole". Der Ort, an dem Menschen aus allen Ecken der damals bekannten Welt zusammenkamen, mit der Hoffnung ein besseres Leben zu finden und irgendwie am Luxus teilzuhaben.
Ein „melting pot“ (Schmelztiegel) unterschiedlicher Kulturen und Einflüsse, in dem große Chancen und mächtige Herausforderungen, heiterer Freizeitspaß und brutaler Überlebenskampf, wegweisende Bürgerrechte und selbstsüchtige Geschäfte, sehnsüchtige Hoffnungen und große Nöte, steiler Aufstieg und tiefer Fall auf wenigen Quadratmetern zusammenkamen. Rom – so vielfältig, zeitlich entfernt und doch so gleich im Vergleich zu unserer heutigen Zeit.
Die Lateinschüler:innen haben diese alten und doch nicht fremden Welten in situ (vor Ort) erschließen, vergleichen und hinterfragen können. Sie hatten die Möglichkeit Rom nicht nur als große Sehenswürdigkeit, sondern als bedeutende Stadt kennenzulernen dadurch Erfahrungen an einem wunderschönen Ort gemacht, die noch lange in Erinnerung bleiben und faszinieren werden – genau wie das Erbe der Bewohner der „ewigen Stadt“ über die Jahrtausende.
Der Q1-Lateinkurs im Mai 2024